Entdecken Sie die Museen des politischen Exils in Athen
Erfahren Sie mehr über die Seite Griechenlands, die normalerweise übersehen wird
Athen ruft unweigerlich Bilder der prächtigen Akropolis hervor, doch diese faszinierende Stadt birgt eine Fülle kultureller Schätze, die darauf warten, entdeckt zu werden. Inmitten dieser farbenfrohen Stadtlandschaft verbirgt sich im Viertel Kerameikos ein oft übersehenes Juwel: die Museen des politischen Exils, die den auf den griechischen Inseln inhaftierten politischen Exilanten gewidmet sind.
Kurze Geschichte
Griechenland hat im Laufe seiner Geschichte immer wieder politische Unruhen und Repressionen erlebt, die zur Verbannung von Dissidenten, Aktivisten und Oppositionellen führten. Von den 1920er bis 1970er Jahren wurden viele griechische Inseln zeitweise als Gefängnis und Unterkunft für diese Exilanten genutzt. Ohne Anklage wurden ihnen Rechte und Freiheiten entzogen und sie gezwungen, ihre Häuser, Familien und Gemeinden zu verlassen.
Einige der ehemaligen Exilanten wollten einen Raum schaffen, um diese besondere Periode der politischen Geschichte zu präsentieren und zu vermitteln, wobei der Schwerpunkt auf dem Exil und den politischen Verfolgungen liegen sollte. Dies führte zur Gründung der Museen des politischen Exils in Athen.
Museen des politischen Exils
Es gibt nicht nur ein, sondern gleich zwei solcher Museen in Athen: nämlich das Makronissos Museum und die Ai Stratis Politisches Exilmuseum Wie ihre Namen vermuten lassen, widmen sich die Museen dem Leben derjenigen, die auf die Inseln Makronissos und Ai Stratis verbannt wurden.
Makronissos ist einer der berüchtigtsten Orte als politisches Gefängnis und Konzentrationslager, da hier von 1947 bis 1961 Verbannte untergebracht waren. Ai Stratis hingegen ist die Insel mit dem längsten Verbannten-Aufenthalt, da sich hier von 1926 bis 1963 Gefangene aufhielten.
Diese Museen sind eine ernüchternde Erinnerung an die dunkle Periode der griechischen Geschichte, als politisches Exil als Mittel der Unterdrückung eingesetzt wurde. Sie sind aber auch ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes.

In den Museen finden Sie Fotos, Briefe und Zeitungsausschnitte, die den historischen Kontext der Ausstellungsstücke erläutern. Außerdem werden Exponate gezeigt, die das harte Leben der Gefangenen auf den Inseln widerspiegeln.

Darüber hinaus gibt es aber auch eine Reihe von Ausstellungsstücken, darunter Skizzen, Kunstwerke und Kunsthandwerk, die von den Exilanten und Gefangenen während dieser Zeit angefertigt wurden. Diese Objekte bringen nicht nur das Bedürfnis der Exilanten und Gefangenen zum Ausdruck, durch den Verkauf dieser Kunstwerke und Kunsthandwerke zu überleben, sondern auch den Wunsch, ihre Gefühle sowohl ihrem eigenen Volk als auch der Außenwelt mitzuteilen. Diese Ausstellungsstücke spiegeln gut wider, wie politische Exilanten selbst unter schwierigsten Umständen Kunst, Musik und Literatur schaffen konnten.
Sie können auch Haushaltsgegenstände, Uniformen und andere persönliche Gegenstände der Gefangenen sehen, die Ihnen einen Einblick in das Leben der Verbannten geben.
Besuchstipps
Die beiden politischen Exilmuseen sind relativ kleine Museen. Obwohl die Sammlung nicht riesig ist, sind die Exponate sehr interessant und bieten gute Einblicke in eine Seite Griechenlands, die von Besuchern oft übersehen wird.

Beide Museen liegen direkt nebeneinander in Agion-Asomaton-Straße 31, gleich um die Ecke des Benaki-Museum für Islamische Kunst. Die Museen haben ein sehr unscheinbares Äußeres, das wie ein Wohnhaus aussieht, sodass man sie leicht übersehen kann!
Die Ausstellungen und Beschreibungen in den Museen sind auf Griechisch. Am besten können Sie die Sprache lesen. Falls nicht, nutzen Sie die Google Übersetzer-App, um die Ausstellungen besser zu verstehen.
Nehmen Sie sich etwas Zeit und sprechen Sie mit den Museumsbesitzern. Sie können Ihnen sehr interessante und detaillierte Geschichten zu den Ausstellungsstücken erzählen und so Ihr Gesamterlebnis bereichern.
Die Museen haben relativ kurze Öffnungszeiten, planen Sie Ihren Besuch also entsprechend.